Geopositions-bestimmung von Fällschnitten an einem Harvesteraggregat – Bachelorarbeit Lukas Haas

Zusammenfassung
48% des Waldes in Deutschland liegen in Privater Hand. Der Klein- und Kleinstprivatwald nimmt hierbei
den größten Anteil ein. Die durchschnittliche Privatwaldbesitzgröße beträgt in Deutschland 2,4ha.
Durch die Realteilung haben sich Grundstücksformen ergeben, die eine nachhaltige Nutzung und ein
Umbau zu klimastabilen Wäldern fast unmöglich machen. Schwierige und aufwendige
Grenzfeststellungen, geringes Hiebsvolumen und Kleinmengenvermarktung machen den Einsatz von
hochmechanisierten Arbeitsverfahren unrentabel.
Um diesen Problemen zu begegnen, baut diese Bachelorarbeit auf einer ersten bereits durchgeführten
Machbarkeitsstudie auf, die vielversprechende Ansätze und Lösungswege aufzeigte. Die Grundlage
hierfür ist die Zusammenarbeit der Firma Netwake und dem von den Gebrüder Dieing neu
gegründeten Startup WOOD.IN.VISION. Mithilfe ihrer hochgenauer RTK Technologie lassen sich selbst
im Wald unter günstigen Randbedingungen, Abweichungen von wenigen Zentimetern erreichen.
Angebaut an einem Harvester ermöglicht dies, die entnommenen Bäume mithilfe einer Flurkarte den
jeweiligen Grundbesitzern zu zuordnen. Mit der eigens entwickelten Systemlösung W.I.V Connect ist
es möglich, dass die Geokoordinaten automatisch mit den StanForD Daten des Harvesters vereinigt
werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass das anfallende Holz zusammen aufgearbeitet, gepoltert
und vermarktet werden kann. Über das Harvesterprotokoll wird dann das Werkseingangsmaß wieder
auf die Waldbesitzer stärkenklassengenau zurückgerechnet.
Diese Arbeit befasst sich anhand von verschiedenen Versuchen, mit welchem Anbau der GNSS
Empfänger sich die durchschnittlichen Abweichungen weiter reduzieren lassen, und zeigt dafür
verschiedene Lösungswege auf. Einer davon ist die Verbauung eines Kompassmoduls in die RoyalFix
Rover. Durch die Überschirmung und der ausgesetzten relativen Geschwindigkeit beim Anbau am
Harvesterkopf, lassen sich durchschnittliche Abweichungen mit einem Median von 1,6m erreichen. Bei
einem Versuch konnten damit 80% der Grenzbäume den Grundstückseigentümern richtig zugeordnet
werden. Außerdem ergaben erste wirtschaftliche Abschätzungen, dass Leistungssteigerungen von 30%
erreicht werden können, bei System Kosten von 2-4€/MAS je nach Konfiguration.
Versuche zeigten, dass die Empfangsleistung der GNSS Empfänger bei zunehmender Höhe über
Waldboden und bei geringerer Abschirmung sich erhöht. Nutzt man diese Erkenntnis für die
Positionierung der Rover auf dem Oberwagen des Harvesters und vereint diese mit einem sekundären
Messsystem, können in Zukunft die Abweichungen weiter verringert werden.

Hallo 👋
Schön, dass Sie vorbeischauen.

Tragen Sie sich ein um über neue Beiträge informiert zu werden.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert